Kleine Historie des „Geißbock Echo“ – 1. FC Köln (von Dirk Unschuld) | ||||||
Vor Einführung des Geißbock
Echo konnte man bei Heimspielen des 1. FC Köln in unregelmäßiger
Folge Stadionzeitungen, wie z.B. den Sport Beobachter erwerben. Im Jahre
1957 war es dann endlich soweit. Zum ersten Heimspiel der Saison 1957/58
erschien zum Oberligaspiel gegen Westfalia Herne am 18. August die
„Nr. 1“. Der FC war schon seit seiner Gründung (Fusion der Kölner
Traditionsvereine KBC und Sülz 07 am 13.02.1948) auf eine gute Öffentlichkeitsarbeit
bedacht. Bereits wenige Monate nach der Fusion erschien regelmäßig
eine „Clubnachricht“, allerdings kein Programmheft. Doch zurück zum
Geißbock Echo. Die traditionsreiche Kölner Stadionpublikation verdankt
ihre Entstehung dem damaligen Clubarchivar Hermann Immel, welcher von
1957 bis 1960 für das Heft verantwortlich war. In den Jahren 1957-1972
veränderte sich das „Outfit“ des gratis an die Stadionbesucher
verteilten Heftes kaum. Auf
8 Seiten, gedruckt auf Rotationspapier im DIN A 4 Format, gab es
interessante Berichte zu aktuellen und historischen Themen, Werbung,
sowie die FC-Mannschaftsaufstellung. Leider war die Aufstellung der
Gastmannschaft zumeist nicht im Heft enthalten, man verwies auf die
„Durchsage des Stadionsprechers“.
Im Jahre 1960, mit dem Heft zum Abschiedsspiel von Jupp Röhrig gegen Real Madrid, übernahm der bekannte Kölner Stadionsprecher Hans-Gerhard König die Leitung des Geißbock Echo, für das er bis zum 23. Juni 1972 verantwortlich war. Für knapp 1 ½ Jahre wurde von da an die überformatige, umfangreichere „Bundesliga Zeitung“ offizielles Heimspielprogramm des 1. FC Köln. Federführend zuständig war hierfür Ex-FC-Spieler Karl-Heinz Thielen. Die Ära „Bundesliga Zeitung“ dauerte exakt vom 20.09.1972 bis zum 16.03.1974. Die Beliebtheit des Geißbock Echo konnte sie nie erreichen, und so wurde zum Stadtderby gegen Fortuna Köln am 20.03.1974 unter der bewährten Leitung von Hans-Gerhard König das Geißbock Echo wieder eingeführt. Diesmal in größerem Format (schlecht für die Sammler, da es in praktisch keine Hülle passt), mit mehr Inhalt und ausführlicherer Gastvorstellung, immer noch gedruckt auf „Zeitungspapier“. Die Seitenzahl pendelte zwischen 16 und 26 Seiten je nach Gegner und Auflage. Dieses Format wurde bis zum Ende der Saison 1983/84 beibehalten. Ab dem 16.04.1983 mussten die Fans erstmals Geld für das Geißbock Echo ausgeben. Für eine Mark war die Publikation am und im Stadion zu erwerben. An Mitglieder wurde das Heft seit der „Bundesliga Zeitung“ kostenlos versendet, was bis zum heutigen Tag der Fall ist. Zum Beginn der Spielzeit 1984/85 kehrte man zum DIN A 4
Format zurück und verwendete erstmals „Glossy Paper“. Die
Bebilderung blieb jedoch vollständig Schwarz-Weiß. Erst zur Saison
1986/87, in der Holger Rathke die Chefredaktion von König übernahm,
gab es das „Echo“ erstmals in Farbe, zumindest was die Titelseite
betrifft. Anfang der 90er Jahre wurde das Programm zeitweilig vom „Kölnsport
Verlag“ hergestellt, unter der Leitung von Holger Rathke, Olaf Jansen
und Rolf Dittrich. Dittrich ist seit 1991/92 bis Heute Chefredakteur. Im
Laufe der letzten 15 Jahre vergrößerte sich der Seitenumfang des
Heftes stetig, viele Sponsoren wollen entsprechend „erwähnt“
werden... Seit 1993/94 ist das Geißbock Echo „vollfarbig“. Von
1992/93 bis zur Euroeinführung kostete es 2 Mark. Heute kann man das
Heft für einen Euro erwerben. Das Kölner Stadionprogramm zählt
zweifellos zu den besten Heften der Bundesliga. Der lange vermisste
„Historienteil“ wird seit der Rückrunde der aktuellen Saison
2004/05 von den bekannten FC-„Historikern“ und Sammlern Dirk
Unschuld und Thomas Hardt geschrieben und erscheint in jedem Heft mit ständig
wechselnden Themen. Das Geißbock Echo wird von vielen FC-Freunden
gesammelt. Besonders rar und gesucht sind die Hefte aus dem Zeitraum von
1957 bis 1972 sowie die Bundesliga Zeitungen. Aus einfachem Grund: Bis
Juni 1972 wurde das Programm ausschließlich an Stadionbesucher
verteilt, ein Mitgliederversand fand noch nicht statt. Die Bundesliga
Zeitung wurde aufgrund ihres ungünstigen Großformates und mangelnder
Identifikation der Fans mit dem Heft trotz Mitgliederversand von vielen
schlicht weggeschmissen, was sie heute zu einem seltenen Objekt macht.
Bei Fragen zum Geißbock Echo, bzw. Kölner Programmheften, kann sich
der geneigte Leser gerne an mich wenden unter unschulhnns@aol.com
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