Ein wichtiges Thema des Programmsammelns  stellt sich mit zunehmenden Umfang der Sammlung bald von selbst ein. Wie bewahre ich meine Hefte auf?

Ursprung aller Hefte sind die Papiere auf denen sie gedruckt sind. Die Unterschiede dabei sind von der Qualität her recht groß, reichen vom Zeitungspapier bis zum hochwertigen Kunstdruckmaterial. Wie alle organischen Materialien sind auch die Papiere hygroskopisch und Unterliegen der chemischen Alterung. Es sind somit gewisse Regeln einzuhalten, um die unvermeidbaren Prozessabläufe zu verlangsamen:

Niemals Programme längere Zeit dem Sonnenlicht aussetzen. Die UV-Strahlen haben schädigenden Einfluss, das Papier trocknet zu schnell aus und die Farben verbleichen rasch.

Auf konstante Luftfeuchtigkeit und Temperatur achten. Ideale Voraussetzungen sind Temperaturen von 15-17°C und eine relative Luftfeuchtigkeit um 45-55%. Häufige Temperaturwechsel führen zu Dehnungs- und Schrumpfungsprozessen, bei anhaltend hoher Luftfeuchte lagern sich Mikroorganismen ab. Nässe in jeder Form - und sei es die verschüttete Kaffeetasse oder das Lesen in der Badewanne - unbedingt fernhalten.

Oberflächenschmutz wie Staub, Beschriftungen (besser Zettel in das Programm einlegen), Fingerabdrücke oder gar Reparaturen mittels Klebeband vermeiden.

Auf keinen Fall Programme lochen um sie einzuheften, es zerstört den guten Gesamteindruck und das Heft verliert an Wert.

Eine der probatesten Methoden Programme sinnvoll aufzubewahren, dabei die erwähnten Einflüsse zu verhindern und sie trotzdem sichtbar und platzsparend präsentieren zu können, ist das Einordnen mittels Prospekthüllen in Aktenordnern mit 4-Ringmechanik. Prospekthüllen, also oben offene Kunststofftaschen aus PP, haben sich in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt und sind mit ca. 4 Cent/Stück noch preiswert. Bringt man verschiedene Formate in einem Ordner unter, ist mit Trennkartons darauf zu achten, das sich die größeren Hefte nicht über die kleineren falten.

Je größer die Sammlung wird, desto weniger weiß man was man eigentlich schon besitzt. So sind Suchlisten, seien sie selbst von Hand oder auf dem PC verfasst oder aus Büchern kopiert, hilfreich um teuere Doppelkäufe zu vermeiden. Diese sollten übersichtlich sein und möglichst klein gehalten werden damit sie auch auf Sammlerbörsen oder auf dem Postwege entsprechend ihrem Zweck eingesetzt werden können.

  
 
   

Jeder neue Sammler wird zunächst seine eigenen Möglichkeiten nutzen, weitere Programme für den Aufbau seiner Sammlung zu erhalten. Spätestens dann, wenn nur noch wenige Exemplare zur Vervollständigung fehlen ist das Latein jedoch meist am Ende. Hier sind dann Organisationen, wie die beispielsweise Stadionheft.de oder die Deutsche Programmsammler-Vereinigung (DPV) mit ihren vielen hilfreichen Mitgliedern und Serviceangeboten willkommen. Es gibt aber auch eine Reihe Händlern oder Internetauktionen (ebay), die die Sammlung weiter voranbringen können. Zuvor sollte man sich einige international gebräuchliche Abkürzungen für Listen vergegenwärtigen:

  
Abkürzung deutsche Übersetzung englische Übersetzung
  
cr zerknittert creased
sl cr geringfügig zenknittert slight creased
rs rostige Heftklammern rusty staples
sof Ergebnis auf Titelseite score on face
gr schmutzig, schlecht grubby
wof Kommentare auf Titels writing on face
nof Nummerierung auf Titels number on face
ph gelocht, Heftzwecken punched holes
tc Riß in der Titelseite torn cover
cell mit Tesaband repariert cellotaped
tm Gutschein fehlt token missing
fld (in der Mitte) gefalten folded
sld befleckt soiled
s/s Einzelblattprogramm single sheet
PS Pressezettel Press sheet
  
Die Abkürzungen beziehen sich in der Regel auf die Titelseite, da der Händler nicht die Zeit aufbringen kann, das gesamte Heft durchzusehen. Schäden am Programm können Preise beeinträchtigen und sollten auf jeden Fall in den Listen gekennzeichnet sein, bei Auktionen ist die Kennzeichnung unabdingbar.
 
 
 
Original oder Fälschung ?

Fälschungen sind seit Jahren eine leider immer größer werdende lukrative Einnahmequelle vieler unehrlicher Sammler. Woran erkannt man eine Programmfälschung? Diese Frage mit einfachen Regeln zu beantworten ist fast unmöglich. Dennoch gibt es Anzeichen, die auf eine mögliche Fälschung schließen lassen lassen. Wir wollen hier die gesammelten Erfahrungen unserer Mitglieder weitergeben, sowie die der Sammlerszene bekannten Fälschungen auflisten:

  
Merkmale einer Fälschung: Kopie ist normalerweise etwas kleiner als das Original
unnatürlicher Glanz, fällt besonders unter einer Lampe auf
das Papier selber wirkt unatürlich neu (gerade bei alten Programmen)
"neuer" Geruch des Heftes (alte Hefte riechen oft modrig)
neuwertige Heftklammern (ältere Programme haben oft Rostansätze)
Bei älteren Heften (ab 80ziger) ist die Fotoqualität noch nicht so gut gewesen. Das heißt man kann ganz kleine und viele Quadrate bei genauen hinsehen erkennen. Ein Kopierer macht zwar gute Fotos, aber er schafft es nicht die vielen winzigen Quadrate darzustellen.
        

Bekannte Fälschungen:

Merkmale

   
Rotes Souvenier Programm der WM 1970

Randers Freja-Dynamo Dresden (1974/75)

siehe Scans

Hamburger SV-FC Liverpool (1977/78-Supercup)
RS Belgrad-Borussia M´gladbach (1978/79-EC-Finale)
Nottingham Forest-Malmö FF (1978/79-EC-Finale) Seitennummerierungen 11,14,15 handschriftlich nummeriert, roter statt orangener Rand auf dem Cover
Benfica Lissabon-Carl Zeiss Jena (1980/81)
Moss FK-1.FC Magdeburg (1980/81)